11. Vereins-Fahrradtour durch Ostfriesland – “back to the roots”
Am Freitag, dem 12.05.2023, um 07.30 Uhr, war es mal wieder soweit. Nach einer Unterbrechung von zwei Jahren konnte in diesem Jahr ein Fahrrad-Tross von 27 Pedaltretern wieder auf eine im Auftrag des TuS Norderney geführte und begleitete Tor rund durch unser schönes Ostfriesland in Angriff genommen werden. Für die Ausarbeitung der zurückzulegenden Strecken und die Hotelunerbringung zeigten Uli Cramer, Manni Hahnen und Klaus Harms verantwortlich. Schon auf der Fährüberfahrt wurde freudig über das diskutiert, was man als Radfahrerin und Radfahrer an diesem Wochenende zu erwarten hatte. Neben den bekannten Gesichtern kamen auch neue hinzu und schnell begann deren Integration in die Gruppe, die nun bis zum Sonntagnachmittag zusammenhalten musste. Das vorweg: Es herrschten untereinander pure Harmonie, große Hilfsbereitschaft und reger Meinungsaustausch von Zweirad zu Zweirad. Das vom Fahrradverleih Heckelmann zur Verfügung gestellte Begleitfahrzeug, dessen Besatzung mit Wolfgang Meinhardt, Manni Hahnen und Hansi Heckelmann für die jeweiligen Zwischenverpflegungen und beste Laune sorgten, stand in ständiger Verbindung mit dem Streckenführer Klaus Harms. Das Ende der Fahrradschlange bildete in bewährter Manier Manfred Plavenieks, der dafür verantwortlich war, dass alle mitkamen und niemand verlorenging. Nachdem die Fähre in Norddeich angelegt hatte, wählte man erst einmal den Weg unterhalb des Seedeiches Richtung Osten, wobei man übers Watt die Heimatinsel, Baltrum und auch Langeoog im Blick hatte. Hunderte von erwachsenen Schafen mit ihren Lämmern säumten den Weg. An den Abgrenzungszäunen kam es beim Durchfahren der Sicherungspforten immer wieder zu kleinen Staus, die höchste Aufmerksamkeit erforderten. Es gab auch die ersten kleineren Zwischenfälle, die aber zum Glück ohne große Blessuren ausgingen. Die große Gruppe von 27 Teilnehmerinnen und Teilnehmern erforderte ein hohes Maß an Disziplin, die jederzeit gewahrt wurde. Während es also lange Zeit seewärts des Deiches entlang ging, fuhr der Fahrradtross binnenwärts weiter. Die Küstenhäfen Nessmersiel, Accumersiel und Bensersiel wurden passiert. In Bensersiel gab es um 11.30 Uhr die erste große Verpflegungspause. Das Team des Begleitfahrzeuges hatte in der Nähe des Parkplatzes für Reisebusse den Verpflegungsstand aufgebaut und die Teilnehmer konnten sich frische Brötchen schmieren und mit Wurst, Schinken oder Käse belegen. Dazu gab es jede Menge Bananen und Äpfel, die einmal mehr vom Obst- und Gemüsehandel Alberts Wilts gespendet worden waren. Wer mochte, konnte sich in der Restauration am Hafen auch mit heißem Kaffee versorgen und natürlich gehört der Toilettenbesuch auch dazu. Nachdem alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer versorgt waren, ging es wieder weiter Richtung Neuharlingersiel. Zwischen diesen beiden Häfen stehen in größeren Abständen am Deichschutzweg die Planeten mit ihren dazugehörigen Symbolen. Wer wollte, konnte also auch etwas für die Bildung tun. In Neuharlingersiel nahmen die Pedaltreter von der Insel dann Kurs Richtung Binnenland. Die kleinen reizvollen Ortschaften Werdum, Burhafe, Dunum usw. wurden über wenig von Autos befahrenen Landwegen durchquert. In Esens wurde dann erneut eine größere Pause eingelegt. Danach konnte das Hotel in Ogenbargen angefahren werden. Kurz vor 17 Uhr trafen die Insulaner dort ein. Das Hotel „Landgasthof Alte Post“ entsprach genau den Erwartungen. Nachdem man an einer Einweisung durch das Hotelpersonal im kleinen Filmsaal (!) teilgenommen hatte, konnten die gut gestalteten Zimmer bezogen werden. Wer wollte, hatte die Möglichkeit des Schwimmbad- und Saunabesuchs. Natürlich wurde umgehend auch der Durst gestillt und ein Bier vom Fass schmeckt nach so vielen Stunden auf dem Fahrradsattel besonders gut. Um 19 Uhr gab es dann Abendessen am Buffet. Es wurde alles in allem als zufriedenstellend eingestuft. Vom 1. Vorsitzenden Manni Hahnen gab es dazu dann auch entsprechende Rückmeldungen hinsichtlich bestehender Verbesserungsmöglichkeiten an die Hotelführung, die am nächsten Tag auch beherzigt wurden. Bei verschiedenen Getränken in launiger Runde ließ man dann den Abend ausklingen und nach Erreichen der erforderlichen „Bettschwere“ suchten alle ihre Gemächer auf. Gut, einige halten es dann auch etwas länger aus. Aber das gehört bei einer solchen Fahrradtour einfach dazu. Nach dem Frühstück wurde der zweite Tag der Ostfrieslandrundfahrt eingeläutet. Friedeburg, Wiesmoor, Wittmund-Leerhafe usw. standen auf dem Programm. Immer wieder bewundert wurden die vielen Rhododendronbüsche, die in den prächtigsten Farben blühten. Ostfriesland zeigte sich auch an diesem zweiten Tag von seiner schönsten Seite und man konnte sich an dieser wunderbaren Landschaft kaum sattsehen. Während es am ersten Tag schon einen kleineren Umfaller mit dem Rad gegeben und einen zweiten mit der Beteiligung einer Katze gegeben hatte hatte, musste am zweiten Tag ein Sachschaden behoben werden, als Frank über einen auf dem Weg liegenden Ast fuhr, der ihm glatt das vordere Schutzblech seines Fahrrades spaltete. Mit vereinten Kräften konnte dieser Schaden behoben werden, d.h. das lose Teil wurde auch noch entfernt und es konnte weitergehen. Zwischenfälle dieser Art gibt es selbstverständlich immer wieder – und wenn wirklich nichts mehr geht, steht das Begleitfahrzeug mit einem Ersatzfahrrad zur Verfügung. Klaus Harms und Manfred Plavenieks („Kopf und Arsch der Fahrradschlange“, so Manni Hahnen) standen untereinander stets per Smartphone in Verbindung. Die Vereinsverantwortlichen achten allein schon aus versicherungstechnischen Gründen sehr auf die Einhaltung der Verkehrssicherungspflicht. Auch der zweite Tag dieser Fahrradtour ging mit großer Zufriedenheit für alle zu Ende. Am frühen Nachmittag erreichte man wieder Ogenbargen und das schöne Hotel. Dieses Jahr hatten viele ein EBike für ihre Rundfahrt mitgenommen. Der Fahrradunterstellplatz war mit zahlreichen Steckdosen für die Ladegeräte ausgestattet, da die Akkus zum Laden nicht mit auf die Zimmer genommen werden durften. Auch hier war also für alles gesorgt. Fußballbegeisterte konnten sich im Kinosaal des Hotels auf der Großleinwand noch das Spiel Bayern München gegen Schalke 04 anschauen. Für Schalke-Fans unter den TuS-Mitgliedern bittere 90 Minuten. Interessanterweise kam es zu einem kleinen Insulanertreffen, denn ein Hochzeitspaar aus Spiekeroog beging im gleichen Hotel mit zahlreichen Gästen eine große Nachfeier. Wir ließen es uns nicht nehmen, das Paar zu beglückwünschen. Es entwickelte sich das eine oder andere nette Gespräch quasi von Insel zu Insel. Das Abendessen war diesmal wesentlich besser und alle schlugen am warmen Buffet kräftig zu. Bewegung macht halt Hunger. In einem ersten Resümee freute sich Manni Hahnen über die wie immer gute Gemeinschaft der TuS-Mitglieder und verbuchte auch die 11. TuS-Fahrradtour als bemerkenswerten Erfolg. Er stellte deshalb in Aussicht, dass es ein solches Angebot auch 2024 wieder geben wird. Alle saßen noch einige Stunden bei angeregten Gesprächen zusammen und ließen den Tag Revue passieren. Nach dem Frühstück um 08.00 Uhr kam es dann Sonntagmorgen noch zu einer kleinen Führung eines Hotelangestellten in die hoteleigene, neu errichtete „Hochzeits-Kapelle“, die zwar so aussieht, aber mit den Kirchen nichts zu tun hat. Es gibt sinnigerweise eine Art Altar, der drehbar gelagert ist. Wenn der offizielle Teil einer Vermählungsfeier abgeschlossen ist, kommt es in der „Kapelle“ zum gemütlichen Teil. Ein kurzer Dreh und der „Altar“ entpuppt sich als mit zahlreichen Getränken ausgestatteter Kühlschrank, aus dem sich die Feiernden bedienen dürfen. In den Bänken sind Getränkehalter untergebracht und man kann sich vorstellen, das es hier so manches Mal hoch hergeht. Um 09.00 Uhr setzten sich die „Ostfriesland-Rundfahrer“ von der Insel dann noch einmal in Bewegung. Klaus Harms hatte sich noch nachts mit einer speziellen Tourplanung beschäftigt und er führte den Tross durch wunderbare Ecken unserer Küstenheimat. Es ging durch das Berumerfehner-Meerhusener Moor, hin zum Ewigen Meer, an dem man längere Zeit verweilen und die Füße vertreten durfte, Holtriem und weiter Richtung Lütetsburg. Die Streckenberechnungen ergaben, das diese Fahrradtour am Ende mit 190 gefahrenen km zu Buche schlagen würde. Ein Spitzenwert, der nicht zuletzt allerdings auf die Elektromobilität zurückzuführen ist. Da man extrem gut in der Zeit lag, wurde kurzfristig eine frühere Rückkehr mit eine der zahlreichen Zwischenfähren zur Insel eingeplant. Um 14.30 Uhr ging es dann für leicht abgekämpfte aber rundum zufriedene Teilnehmer an der 11. TuS-Fahrradtour 2023 zurück.
Text: Manfred Plavenicks
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